Zwischen Dorf-Brunnen und Gutes tun: „The Well Coffee House“ in Boston
von Elke Sieber und Daniel Wensauer-Sieber
„Noch einigermaßen ‚gejetlagged‘ täte jetzt ein Kaffee gut“, so der Gedanke von uns bei der Erkundungstour durch Boston. Und da liegt es vor uns: The Well-Coffee House „Brunnen und Quell der Erfrischung“ und ein Café, um etwas Gutes zu tun. Auf den ersten Blick unterscheidet sich dieses Café in der City von Boston, gleich neben dem Old State House gelegen, wenig von den Starbucks, Peet’s Coffees und anderen Ketten, die man zuhauf in den US-amerikanischen Städten findet. Aber es hat es in sich…

Wenn Kaffee die Community liebt, dann ist man in The Well Coffee House in Boston angekommen. Foto: swsp
Das Café ist Teil einer Non-Profit-Organisation und die Gewinne sowie Spenden gehen jeweils an ein ausgewähltes Projekt des Monats. Mit unseren Kaffees und Snacks haben wir mit unserem Besuch die lokalen Integrationsprojekte des rian Immigrant Centers unterstützt, die im gleichen Hause ihren Sitz haben wie das Café.

Das rian immigrant center ist die Non-Profit-Partnerorganisation für den Monat August 2022 im The Well Coffee House Foto: swsp
Neben der Charity und dem Sammeln von Geldern will das Café in der Community auch „geistige Erfrischung“ sein und bezieht sich dabei auf eine Begegnung Jesus mit einer Samariterin am Brunnen (Johannes 4, 1-42) und die Macher sind überzeugt: „Heute können Kaffeehäuser als moderne Brunnen gesehen werden. In der Bibel dienten Brunnen dazu, Wasser zu holen, Kontakte zu knüpfen, öffentliche Versammlungen abzuhalten, neue Ideen zu hören, die neuesten Nachrichten zu erfahren, öffentliche Bekanntmachungen zu machen, eine Menschenmenge anzuziehen, Bedürfnisse zu befriedigen, Menschen zu beobachten und Propheten zuzuhören.“
So ist The Well-Coffe-House Kaffe, Community-Treffpunkt und Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten in Boston. 2014 gegründet ist das Café inzwischen eine kleine Kette geworden, die aus drei Cafés in Boston besteht, wie uns Karen, die Bedienung, bereitwillig erzählt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – laut Webseite alles Volunteers – wollen ihrer Community etwas zurückgeben.
Für uns ein schönes Beispiel für Social Entrepreneurship und wie unternehmerische Ideen etwas bewegen sowie einen Unterschied machen: vor Ort und sehr unmittelbar.
Auch in unserer Heimatstadt Karlsruhe gibt es Aktivitäten in diese Richtung, z.Bsp. der von der evangelischen Kirche betriebenen Co-Working Space KAIROS 13 – ein Besuch im Herbst ist fest eingeplant, wenn der Jetlag in die andere Richtung überwunden ist.